Unsere Tour durch Norwegen führte uns unweigerlich auch an den Vogelfelsen entlang der Küste vorbei. Die Insel Runde ist hier eine gute Adresse. Regen, Sturm und dunkle Wolken waren sicher kein Anreiz, großartigen Vogelansitz zu betreiben aber ich wollte hier erst wieder weg, wenn gewisse Wünsche erfüllt waren. Die Geduld zahlte sich aus, wir bekamen tolles Fotolicht und auch entsprechende Motive! Dazu später mal mehr.

Auf den Erkundungstouren stachen die vielen Vogelkolonien ins Auge. Neben Trottellummen und Tordalken zeigten Basstölpel eine große Präsenz an ihren Brutplätzen. Viele Jungvögel waren noch im Daunenkleid zu beobachten, bis der Blick durchs Fernglas an unschönen Meereshinterlassenschaften hängen blieb. Sofort zu erkennen sind die Fetzen von Fischernetzen. Weiterhin wird natürlich auch alles andere an Kunststoffabfällen gesammelt, was sich ansatzweise zum Nestbau eignet. Potentiell gefährlich für die junge Familie! Erstmal in dem Geflecht verheddert, kann es schnell tödlich enden – egal ob Jung- oder Altvogel.
Das was man hier sieht ist allerdings nur ein Promilleanteil von dem was tatsächlich durch unsere Meere treibt. Es ist also wichtiger denn je, solche Einträge zu unterbinden.

Wie bekomme ich jetzt den Bogen zurück in den Garten? Plastik in Großkompostanlagen ist allgegenwärtig. Bevor wir mit dem Finger auf andere zeigen (was ich im Endeffekt trotzdem tue…) sollten wir uns zunächst an die eigene Nase fassen. Tatort Biotonne! Wer hat nicht schon mal verdorbene Gemüsereste in der Supermarktverpackung aus persönlichem Ekel komplett in der Biotonne entsorgt? Ob Plastiktüte, sonstige Verpackungsreste oder Aufkleber gelangen so, als sogenannter „Fehlwurf“, früher oder später im Kompostwerk und müssen aufwendig heraussortiert werden. Welche Probleme das bereitet, berichte ich in einem der nächsten Posts.

Basstölpel-Kolonie am Vogelfelsen der Insel Runde/Norwegen