Gemüsegarten Umweltschutz

Pflanzenkohle – das schwarze Gold selbst herstellen

Der große Wunsch der alten Allchemisten, Gold selbst herstellen zu können, blieb unerfüllt aber jeder Hobbygärtner kann es mit wenigen Hilfsmitteln problemlos schaffen, schwarzes Gold zu erzeugen. Pyrolyse ist das Stichwort. Fangen wir aber von vorne an.

Was ist Pflanzenkohle und wofür ist sie gut?

Pflanzen- oder Biokohle ist durch und durch verkohlte Biomasse ohne jegliche Schadstoffe. Das unterscheidet sie von herkömmlicher Holzkohle, solange diese nicht entsprechend zertifiziert ist. Holzkohle kann Schadstoffe wie Schwermetalle enthalten die somit in unseren Gartenboden gelangen können. Auch hier gilt die Menge macht das Gift aber man sollte es grundsätzlich vermeiden. Später dazu noch mehr.

Kohle hat die Fähigkeit hoch absorbierend zu wirken, das heißt sie saugt, durch ihre große, hochporöse Oberfläche, Flüssigkeiten und ihre chemischen Inhaltsstoffe gradezu auf, wie ein Schwamm. Diese Eigenschaft macht man sich seit geraumer Zeit auch im Gartenbau zu Nutze. „Aufgeladen“ mit Nährstoffen und Wasser ist sie der perfekte Akku für die Versorgung unserer Pflanzen. Der positive Nebeneffekt: Eine Pflanze nimmt im Laufe ihres Lebens reichlich CO2 auf, welches durch die natürliche Zersetzung, nach ihrem Lebenszyklus, wieder freigesetzt und an die Atmosphäre abgegeben wird. Wird dieses Material einem korrekten Pyrolyseprozess unterzogen, bleibt ein großer Teil in Form von Kohlenstoff erhalten. Das aufgenommene und umgewandelte CO2 wird also nicht mehr im vollen Umfang freigesetzt.

Hübsch zerkleinert und aufgeladen mit Nähstoffen aus Jauchen, Gülle, Mikroorganismen oder auch Urin – ja auch der eigene Urin kann sehr wertvoll sein – wird diese Kohle nun mit frischer Komposterde in den Boden eingemischt. Wiederholt man diesen Vorgang über einen längeren Zeitraum, erhält man einen Humusaufbau der schon sehr der altbekannten sogenannten Terra Preta gleicht. Eine nahrhafte, feuchtigkeitsspeichernde Schwarzerde bester Qualität.

Einfach oder?

Prinzipiell ja, man sollte aber die ordnungsgemäße Verkohlung sehr ernst nehmen. Werden die zur Pyrolyse notwendigen Temperaturen nicht erreicht, findet unter Umständen keine vollständige Verkohlung statt. Verbrennungsschadstoffe können erhalten bleiben. Man spricht von PAKs – Polyzyklisch-aromatischen-Kohlenwasserstoffen. Diese wollen wir weder einatmen noch in der Kohle behalten. Diese Stücke riechen stark nach Rauch und Verschmortem, können aber erneut dem Verkohlungsvorgang zugeführt werden. Etwaige, eingelagerte Schwermetalle können wir nicht so leicht bis gar nicht verbrennen, daher sollte in jedem Fall darauf geachtet werden, dass tatsächlich nur reines, naturbelassenes Material verkohlt wird.

Im Video zeige ich meinen persönlichen Herstellungsprozess, mit dem ich sehr zufrieden bin. Für Anregungen und Hinweise bin ich sehr dankbar, freue mich aber auch, wenn ich dem einen oder anderen noch einen Tipp geben konnte.

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2 thoughts on “Pflanzenkohle – das schwarze Gold selbst herstellen

  1. Hallo, ich finde die Möglichkeit der Zerkeinerung der Pflanzkohle sehr spannend. Leider weiß ich nicht mit welchen Hechsler diese Zerkleinerung in so schöne kleine Stücke möglich ist. Mit Walzenhechsler habe ich es nicht hinbekommen.

    1. Hallo, sorry, war beruflich sehr eingespannt und hatte kaum Zeit zu antworten. Ich benutze ein etwas älteres Modell mit rotierendem Messer. Evtl. findet sich etwas Gebrauchtes? Gruß

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