Wenn sich Generationen nie kennenlernen…
Die Gehörnte Mauerbiene (Osmia cornuta) gehört sicherlich zu den Bekanntesten unserer Wildbienen. Die meisten sogenannten Bienenholtels – eher eine Kinderstation als ein Urlaubsresort für div. Wildbienen – werden zur richtigen Zeit, meist unmittelbar nach dem Aufstellen, von ihnen besiedelt.
Ist ein Weibchen ersmal geschlüpft und begattet – ein Thema für sich – beginnt es umgehend mit der Suche nach passenden Niströhren um Brutkammern anzulegen. Diese werden nacheinander reichlich mit einem Pollenvorrat bestückt, bevor schließlich ein Ei pro Kammer plaziert wird. Die künftigen Weibchen sollen sich schließlich gut entwickeln können. Die letzte Kammer, also die vorderste, wird weniger üppig ausgestattet und bringt somit nach der Entwicklung ein Männchen hervor. Im nächsten Frühjahr schlüpfen diese und bereiten den nachkommenden Weibchen den Weg. Nicht ganz ohne Hintergedanken…
Schlüpfen erstmal die Weibchen, warten nämlich schon die, beinahe in Trance fallenden, Männchen und stürzen sich, komme was wolle, im Drang der Arterhaltung auf sie. Das ist auch ihr einziger Job, denn kaum ist dieser erledigt, sind auch ihre letzten Erdentage gezählt.
Die Weibchen hingegen, beginnen nun mit dem Brutgeschäft. In dieser Zeit laufen die Bienen nochmal zu Höchstleistung auf. Aber auch hier wird es nie zu einem Mutter-Kind-Verhältnis kommen, denn auch die Weibchen werden verenden, bevor ihre Nachkommen das Licht der Welt erblicken.