Ein Kompost will umgesetzt werden…
Aber der steht doch da erst seit letztem Herbst, wo soll er denn hin???
Nunja, ganz so wörtlich sollte man das nicht nehmen. Mit dem Umsetzen meint man das Wenden des verrottenden Inhaltes.
Beim klassischen Kompost, als Haufen, mit Holzlattung oder wie auch immer eingefasst, kann das äußere Material immer relativ schnell abtrocknen. Dies hat zur Folge, dass die Rotte in diesem Bereich wesentlich langsamer voranschreitet als im Inneren Bereich des Komposts. Um eine möglichst homogene Rotte des gesamten Materials zu erhalten, mischt man den gesamten Inhalt von Zeit zu Zeit.
Hat man zunächst eine größere Menge Grünmasse auf dem Komposter eingelagert, beginnt bei geeigneten Bedingungen, relativ bald der Prozess der Zersetzung. Zahllose Mikroorganismen entstehen bzw vermehren sich. Grade zu Beginn kann die Temperatur im Kern dieses Haufens beachtliche Temperaturen erreichen. 60 – 70 Grad sind dabei nicht unüblich. Der Inhalt sackt in dieser Zeit merklich zusammen, Samen und Keime werden im Idealfall unschädlich gemacht.
Lässt die Temperatur nach, wäre theoretisch der ideale Zeitpunkt für das erste Umsetzen des Inhalts, um das äußere Material denselben Bedingungen auszusetzen. Thermokomposter perfektionieren dieses Prinzip.
Bei einem konventionellen Kompost kann man den Inhalt beispielsweise mit einer Grabegabel durchmischen oder gegebenenfalls durch eine abnehmbare Vorderwand, mit einer geeigneten Hacke durcharbeiten.
Steht eine weitere Box zur Verfügung, lässt sich das Material buchstäblich in die zweite Box umsetzen, also der gesamte Kompost wird gewendet und somit wieder gut durchlüftet. Das ist wichtig, da sonst, in dem sich verdichtenden Material, ein Fäulnisprozess einsetzen würde, der die Rotte negativ beeinflusst.
Korrekt umgesetzt, ist nach ein paar Monaten mit bester Komposterde zu rechnen, die sich als hervorragender Naturdünger im Nutzgarten einsetzen lässt.